Tauchbericht

Cote d´Azur Pfingsten 2002

 

Pfingsten 2002 wollten wir nochmals an die Cote d´Azur mit dem Wohnwagen. Auch Christine war mit von der Partie.

Samstag, 18. Mai

Nach langer Fahrt und einer Übernachtung auf einem Rastplatz wird das Mittelmeer sichtbar, Hyeres ist nicht mehr weit. Gegen 1 Uhr stehen wir bereits auf dem Campingplatz Camp du Domaine in Le Lavandou.  Harald, mein Tauchpartner vor zwei Jahren ist bereits mit kompletter Familie und Freunden aus dem Lörracher Raum da.

Mit Harald zusammen radeln wir hinüber zur Tauchbasis in La Faviere und werden auch freudig begrüßt. Natürlich ist für uns noch ein Platz auf den Booten frei; trotz der vielen französischen Gruppen aus der Pariser Umgebung. Das Equipment sollen wir den am ersten Tauchtag bringen, Montag morgen um acht.

Montag, 20. Mai

Die Fahrt mit dem großen Aluminiumboot geht hinüber zur Ile de Port-Cros zum dahinterliegenden Rocher de la Gabiniere. Etwa 40 Taucher (eine Gruppe aus Versailles war da) springen ins Wasser und lassen sich von den riesigen Zackenbarschen in über 20 m Tiefe faszinieren. Die Tiere haben bei dieser Anzahl hier wohl ein überreiches Nahrungsangebot. Herrlich, über die Felsformationen hinwegzuschweben.

Dienstag, 21. Mai

Wie tauchen am Wrack der Spahy. Drachenköpfe, mehrere Oktopusse in einem Spalt im Felsen und einige andere Kleintiere, darunter auch hübsche gelbe Grundeln mit rotgesprenkeltem Kopf. Unmengen kleiner Barsche über uns im Freiwasser. Ein schöner, ruhiger Tauchgang.

Mittwoch, 22. Mai

Das Wetter wird schlechter aber es regnet nicht. Eigentlich ein Tag, um die sonnengereizte Haut zu pflegen. Dennoch entschließe ich mich zu tauchen. Der Tauchplatz liegt im Norden von Port-Cros. Die Überfahrt ist etwas stürmisch. Im Bauch ein flaues Gefühl. Isabelle ist meine französische Tauchpartnerin. Sie kennt sich hier aus. Ein mächtiger Drachenkopf empfängt uns unter Wasser. An ihm lassen sich viele Details studieren. Dann einige Schnecken, wieder eine mit weißem Untergrund und schwarzen Punkten und winzige Pyjamaschnecken. Einige große Felsen sind völlig mit gelben offenen Anemonen bedeckt, dazwischen viele lilafarbene Weichkorallen und rote Flächen. Ein zauberhaftes Bild. Insgesamt ein schöner Tauchgang. Sie findet auch prima zum Boot zurück.

Freitag, 24. Mai

Mit Harald gehe ich wieder Tauchen und auch Isabelle ist mit dabei. Wir fahren zur Insel Christaou kurz vor der Südspitze der Halbinsel. Viel Zeit für die kleinen Dinge unter Wasser, Zeit, um mit einem Oktopus zu spielen und sich die Dalmatiner-Schnecken anzuschauen. Bei einer kleinen Muräne finden sich einige sehr schöne Garnelen, wie ich sie vom Pazifik her kenne. 45 Minuten bleiben wir unten und finden auch wieder zum  Boot zurück. Leonardo, unser französisch-schweizerischer Begleiter der letzten Tage verabschiedet sich.

Einige französische Begriffe sind zu klären:

Anémone jaune encroutante – kleine gelbe Anemone, meist unter den Felsen in Massen wie eine üppig blühende Wiese

Anémone verte – grünliche, etwas größere Anemone, steht vereinzelt

Eriphie – ein kleiner roter Krebs

Doris dalmatien – die wunderschöne, weiße, schwarzgepunktete Nacktschnecke

Poulpe – der Oktopus

Girellepaou – ein auffallender bunter kleiner Fisch, sieht von der Form wie ein größerer Putzerfisch aus

petite Rascasse – kleiner, roter Drachenkopf (sieht man recht häufig z. B. am Wrack der Spahy)

Chapon – roter Skorpionsfisch; große Exemplare (>30cm) wirken gelblich- ockerfarben

Mostelle

Tripterygion rouge or jaune – sehr hübsche kleine rote oder gelbe Grundeln, oft zu sehen ( beide haben einen dunklen Kopf)

Murène helena – sehr schöne gelbliche Muräne mit dunklen Tupfern

Mostelle phycis-phycis – sieht aus wie ein Aal, aber nur so proportioniert wie ein Fisch mit Barteln

Merou brun – großer Zackenbarsch, ein sehenswertes, mächtiges Tier

 Das Mittelmeer hat sicherlich genauso viele wundervolle Dinge zu bieten wie auch die tropischen Gewässer. Man muss die Schätze nur finden.

Montag, 27. Mai

Auch heute heht es wieder hinaus hinter Port-Cros zum Rocher de la Gabiniere. Schon beim Abtauchen eine sehr große Barakudaschule um uns herum. In 20m wieder einige der großen Zackenbarsche, manche im Seegras liegend, manche in der Strömung stehend. Ein schöner großer Drachenkopf in einer Felsspalte. Und jede Menge Muränen. Wir zählen über 15 Stück.

 

Nach dem Tauchgang bezahle ich meine Zeche und fahre mein Equipment wieder zum Campingplatz zurück. Vielleicht nächstes Jahr wieder!

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